Hans Schatzdorfer



Lebenslauf des Dichters Schicksalsschläge und bittere Zeiten blieben dem am 19.Juli 1897 im heutigen "Schatzdorferhaus" in Großpiesenham 8 Geborenen nicht erspart.
Er war erst fünf Jahren alt, als er seinen Vater verlor. Die Mutter verdingte sich als Störnäherin, um ihre vier Buben durchbringen zu können. Für den hochbegabten Hans fehlten die finanziellen Mittel zu einer höheren Schulausbildung. Er erlernte das väterliche Handwerk, die Tischlerei. 1915 rückte er als Freiwilliger zum oö. Schützenregiment an die italienische Front ein und kehrte 1918 in die Heimat zurück. Sein Bruder Franz Xaver fiel in Trient.
1920 verehelichte sich Hans Schatzdorfer mit Maria Holzinger, der Tochter des Bierdepotleiters der Brauerei Zipf in Pramet. Sie gebar ihm den Sohn Hans und die drei Töchter Maria, Berta und Gertraud. Er begann als selbständiger Tischlermeister zu arbeiten. Ab 1922 reiste Hans Schatzdorfer 15 Jahre lang mit dem Gründer des Stelzhamerbundes Dr.Hans Zöttl durch Oberösterreich und verschaffte durch seine mustergültige Interpretationskunst dem Wort Stelzhamers neue Geltung.
1930 gewann ihn Andreas Reischek für die Mitarbeit im Österreichischen Rundfunk.
Sein eigener erster Gedichtband "Hoböschoatn" erschien 1933 im Selbstverlag. 1938 legte er seinen Hobel aus der Hand und wurde Angestellter der Lagerhausgenossenschaft Ried. Seit dem Erscheinen des zweiten Bandes "Spatzngsang und Spinnawittn" im Jahre 1949 stieg Hans Schatzdorfer zum führenden Mundartdichter Oberösterreichs auf. 1969 veröffentlichte er kurz vor seinem Tod seinen letzten Band "Zeidigö Zwötschkn", der auch die packende Verserzählung "s´Drahbröttlgspiel" enthält, in der er seine Vollendung in der Kunst der epischen Erzählung unter Beweis stellt. Als Multitalent beschäftigte er sich seit seiner Jugend mit dem Geigenbau. In der Trauerzeit um seinen 1944 gefallenen Sohn Hans begann er sich sehr intensiv mit dem Geigenbau zu beschäftigen und fertigte bis zu seinem Tode insgesamt 18 wertvolle Instrumente, die über die Welt verteilt ihre Liebhaber gefunden haben.
"Ob er ein neues Gedicht brachte oder ein bäuerliches Epos oder ob er eine seiner geliebten Geigen baute, immer war er der Gebende." (Wolfgang Johannes Beckh).
Am 24.12.1969 findet er seine gute Straße zum Himmel - er stirbt während der Christmette.




Schatzdorfer Büste in Ried i.I., Wohlmayrgasse

Bronzebüste Schatzdorfers von Prof. Hans Freilinger, Krems.
Im Auftrag der Stadtgemeinde Ried i.I. und Innviertler Künstlergilde.
zur Rückbesinnung an die Dichtung Hans Schatzdorfers , u.a. durch Gründung des Schatzdorfer-Vereines.
Enthüllung des Denkmales durch LH. Dr. Josef Ratzenböck am 20.10.1991 in feierlicher Form und mit großer Anteilnahme der Bevölkerung.