Seit seinem tod am 24.12.1969 ist die Dichtung Hans Schatzdorfers nicht mehr aus dem oberösterreichischen Sprachschatz wegzudenken, sie ist in das geistige Eigentum Oberösterreichs, insbesonders des Innviertels und speziell der Stadt Ried im Innkreis übergegangen. Sein dichterisches Schaffen steht wissenschaftlich bestätigt gleichwertig neben dem des Franz Stelzhamer. Darum heißt es: "Da Hans und da Franz göbn an Pramat sein Glanz"
Hans Schatzdorfers Verdienst liegt nicht darin, nur im heimischen Dialekt gedichtet zu haben. Seine Dichtung weist gegenüber der häufig geübten Mundartdichtung die klassischen Züge auf: diese beruhen lediglich auf der lebendig gesprochenen Mundart, ihren authentischen Wurzeln in Wortschatz, Satzbau, Stil und Rhythmus und nehmen keine Anleihen aus der Schriftsprache auf. Im unterschiedlichen Gehalt formen sich die großen Fragen des Lebens zu packenden Gedichten, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben.
Die Vortragstätigkeit, die Hans Schatzdorfer nach dem 2.Weltkrieg entfaltete, diente einem höheren Zweck, als dem der gemütlichen Unterhaltung. Sie diente dem Wiederaufbau der im Krieg zerstörten geistigen Heimat, die ebenso notwendig war, wie die Errichtung neuer Fabriken, neuer Häuser und Wohnungen. Sie half mit, das kulturelle Erbe Oberösterreichs zu erhalten und die angestammte Mundart in ihrer Schönheit zu bewahren. Zu einer Zeit, wo die Landflucht massiv einsetzte und der größte Teil der Bevölkerung zu verstädtern begann.
Schatzdorfer hatte als mundartlicher Sprachpfleger genaueste Kenntnis über das Gesamtwerk Franz Stelzhamers und sprach die angestammte Mundart so rein und wohllautend, wie ein Burgschauspieler das Hochdeutsche.
Er war imstand, jedes Wort und jeden Vers schöpferisch zu gestalten.